Wie wirken Impfungen?

30.11.2022 |

Impfwirkung

Grundsätzlich ist zwischen Tot- und Lebendimpfungen zu unterscheiden. Bei einer Lebendimpfung erhält der Impfling geringe Mengen Krankheitserreger, die so abgeschwächt wurden, dass sie die Erkrankung selber nicht auslösen können. Beispiele für solche Impfungen sind der Impfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken. Auch Reiseimpfungen gegen Gelbfieber und Typhus gehören in diese Gruppe. Bei Kindern ist die Impfung gegen Rotaviren außerdem noch eine Lebendimpfung.

Ein Totimpfstoff enthält dagegen nur abgetötete Krankheitserreger und/oder Bestandteile der Erreger. Manchmal werden zusätzliche Stoffe, die das Immunsystem stimulieren (sogenannte Adjuvantien), mit dem Totimpfstoff kombiniert. Die Erkrankung kann hierbei nicht ausbrechen.

Unter einer Therapie, die das Immunsystem schwächt, sollte in aller Regel nur ein Totimpfstoff verwendet werden. Lebendimpfstoffe sollten in der Regel nur vor einer solchen Therapie mit einem Abstand von 6 Wochen verabreicht werden und in Absprache mit Expert:innen für chronisch-entzündliche Erkrankungen.

Eine Besonderheit stellen die mRNA Impfstoffe dar, die in der aktuellen Corona-Pandemie verwendet werden. Hierbei wird die mRNA, welche den Bauplan für einen kleinen Teil des Coronavirus enthält, injiziert. Der menschliche Körper baut daraufhin diesen Anteil des Virus nach, auf den dann das Immunsystem reagiert. Hier wird kein komplettes Coronavirus nachgebaut und die mRNA wird auch nicht ins menschliche Erbgut eingebaut. Diese Art des Impfens wird erst seit 2 Jahren angewendet, ist aber dennoch gut erforscht und sehr effektiv. Unter einer immunsuppressiven Therapie kann diese Art von Impfstoff angewendet werden.

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